Nationalratswahlen 21. Oktober 2007:
Hier die schweizerische
Wahlplattform der Linke
Alternative/A Gauche Toute:
Leben statt Profit
- Eine andere Schweiz ist
möglich!
Wir, Engagierte aus unterschiedlichen
Richtungen und Bewegungen
der Schweizer Linken, habenuns
auf eidgenössischer Ebene
im Verbund Linke Alternative/A
Gauche Toute zusammengeschlossen.
Getragen wird unser Netzwerk
vor allem von Solidarités,
der Partei der Arbeit/POP
und den Alternativen Listen
der Deutschschweiz. Zurzeit
ist die Linke Alternative/A
Gauche Toute mit drei Mitgliedern
–Marianne Huguenin, Pierre
Vanek und Josef Zysiadis
– im Nationalrat vertreten.
Bei allen Nuancen in
der politischen Einschätzung
eint unsere Gruppierungen
die Überzeugung,
• dass der Kapitalismus
– speziell in seiner aktuellen
neoliberalen Ausprägung
- ein diskriminierendes,
ungerechtes und unsoziales
gesellschaftliches System
darstellt;
• dass es auf nationaler
Ebene neben SP und Grünen
dringend eine Kraft braucht,
die nicht indie Regierungskonkordanz
eingebunden ist, unabhängig
auf konsequent linken Positionen
politisiert und mit seinen
Forderungen nicht vor den
Systemgrenzen unserer heutigen
Wirtschaftordnung Halt macht;
• dass unsere Kämpfe
nicht nur in den Institutionen
ausgetragen werden und wir
nicht erfolgreich sein können
ohne eine aktive Mobilisierung
der Betroffenen.
Die in der Linken Alternative
vereinten Gruppierungen
setzen sich ein für eine
solidarische Gesellschaft
ohne Ausbeutung, für die
Gleichstellung von Frau
und Mann, gegen jegliche
Diskriminierung und gegen
die Zerstörung der Umwelt.
Die Linke Alternative ist
nicht regierungsverfilzt
wie die SP, radikaler und
aufmüpfiger als die Grünen.
Wir knicken nicht ein vor
dem neoliberalen Zeitgeist.
Und wir packen Probleme
an, während andere davon
reden. Für die Linke Alternative
zählenTaten statt Worte
und Wahlversprechen:
• Die Linke Alternative
hat sich als erste der grassierenden
Privatisierungswut entgegengestellt
und massgeblich dazu beigetragen,
Ausverkauf und Privatisierung
kommunaler und kantonaler
Elektrizitätswerke zu verhindern.
Als SP und Grüne noch mit
der Liberalisierung liebäugelten,
haben die Alternativen Listen
zusammen mit A Gauche Toute
und den Gewerkschaften das
Referendum gegen die Oeffnung
des Strommarktes ergriffen
und zum Erfolg geführt.
• Die Linke Alternative/A
Gauche Toute war Impulsgeber
beim erfolgreichen Volksreferendum
gegen das Steuerpaket.
• Zusammen mit den Selbsthilfeorganisationen
der Behinderten hat A Gauchte
Toute das dringend notwendige
Referendum gegen die unsoziale
IV-Revision angestossen,
als andere Linksorganisationen
noch zögerten und taktierten.
• Es ist Nationalrat
Jaosef Zysiadis, A Gauche
Toute und der Alternativen
Liste Zürich zu verdanken,
dass das degressive Steuermodell
des Kantons Obwalden dem
Bundesgericht überhaupt
zur Prüfung vorgelegt wurde,
nachdem die SPS vor dem
öffentlichen politischen
Druck kapituliert hatte.
Bei den eidgenössischen
Wahlen vom Herbst 2007 wollen
wir gemeinsam eine linke
Stimme der Opposition erheben
und all denen Mut machen,
die sich gegen wachsende
soziale Ungleichheit und
Abzockerei, gegen ökologische
Verantwortungslosigkeit
und gegen den Weg der Schweiz
in die nationalkonservative
Sackgasse zur Wehr setzen.
Unser Ziel ist es, im Oktober
mit einer fünfköpfigen Fraktion
in Bern einzuziehen.
Für diese Forderungen
wollen und werden wir uns
in Bern einsetzen:
1. Demokratisch kontrollierte
öffentliche Grundversorgung
und gleichberechtigter Zugang
für alle zu Gesundheitswesen,
Bildung, öffentlichem Verkehr,
Post, Wasser, Strom, Ver-
und Entsorgung; Die Schweiz
als GATS-freie Zone: keine
Zulassung gewinnorientierter
Anbieter im Bereich der
öffentlichen Grundversorung.
2. Entschiedener Kampf
gegen unsoziale Kopfprämien,
gegen Steuerprivilegien
und Steuerschlupflöcher;
keine Erhöhung von Konsumsteuern
zulasten der progressiven
Einkommenssteuer; Abschaffung
der Pauschalbesteuerung
für ausländische MillionärInnen;
Einführung einer eidgenössischen
Erbschaftssteuer zur Mitfinanzierung
der Sozialversicherung.
3. Einführung eines gesetzlichen
Mindestlohns von 3’500 Franken
netto, mit Indexanpassung
an die Erhöhung der Lebenskosten.
4. Aktiver Kampf gegen
Jugendarbeitslosigkeit durch
Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze
bei Bund, Kanton und Gemeinden;
Einrichtung von Berufsbildungsfonds,
finanziert durch Abgaben
von Betrieben ohne Lehrlingsausbildung.
5. Migration als Chance
und Bereicherung: Abschaffung
aller Sondergesetze gegen
Ausländerinnen und Ausländer;
Verkürzung der Mindestfrist
des Bundes für die Einbürgerung;
Stimm- und Wahlrecht auf
kommunaler und kantonaler
Ebene nach fünf Jahren Aufenthalt.
6. Kein neuer Schnüffelstaat
und keine Schmälerung unserer
Bürgerrechte und –freiheiten;
weder Wegweisung noch Ausgrenzung:
Niederlassungsfreiheit und
freier Zugang für alle zum
öffentlichen Raum.
7. Höchste Priorität
für den Kampf gegen jegliche
Diskriminierung der Frauen
und für die Realisierung
der Lohngleichheit zwischen
Mann und Frau.
8. Keine neuen Atomkraftwerke
in der Schweiz.
9. Solidarische Volkspension
statt renditeorientiere
zweite Säule; Umbau der
Sozialversicherung Richtung
allgemeine Grundsicherung;
Ergänzungsleistungen für
Kleinverdienerhaushalte
mit Kindern.
10. Zugang für alle und
Recht auf Bildung und Weiterbildung;
keine einseitige Ausrichtung
des Erziehungssystems auf
die Bedürfnisse der Wirtschaft.
11. Abschaffung der Armee;
umfassendes Verbot für Kriegsmaterial-Exporte.
12. Entschiedener Kampf
gegen alle Formen juristischer
oder administrativer Diskriminierung
aufgrund der sexuellen Orientierung,
Religion, Herkunft oder
anderer Merkmale.Zürich, 6. Februar 2007
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